Unsere Position im Gespräch

Wenn wir einen konkreten Gesprächsverlauf betrachten, so erkennen wir, dass er aus zwei Komponenten besteht, nämlich in:

  1. Authentischem Sprechen
  2. Einfühlsamen (Zu-)Hören

Wir teilen uns mit

Beispiel:

Ein Freund, mit dem wir uns um 19.00 Uhr zum Essen verabredet haben, erscheint um 19.17 Uhr.

Reaktionen gewohnt

  1. Ich bestehe auf einer Entschuldigung und lasse den Freund spüren, dass er etwas falsch gemacht hat.
  2. Ich drücke meinen Ärger weg und werfe mir vor, zu wenig tolerant zu sein.
  3. Ich schmolle und warte darauf, dass mein Freund erkennt, wie verletzt ich bin.

Mögliche neue Reaktion

Ich teile meinem Freund mit:

Wenn du jetzt um knapp Viertel nach 7 kommst, bin ich verärgert,

weil mir Verlässlichkeit (für eine Verabredung) wichtig ist.

Würdest du mir sagen, was dich abhielt zum vereinbarten Termin zu kommen?

Wir hören dem anderen zu

Ich telefoniere mit einer guten Freundin und schlage vor, dass wir heute abend ins Kino gehen können. Ich habe auch schon den Film ausgesucht. Auf meinen Vorschlag antwortet sie: „Du kannst alleine ins Kino gehen!“

Reaktionen gewohnt

  1. Ich ziehe mich zurück: „na dann eben nicht!“
  2. Ich schäme mich: „Musst du mir immer unter die Nase reiben, ich hätte einen schlechten Filmgeschmack!“
  3. Ich reagiere trotzig: „Ich habe es ja nur gut gemeint. Dann schlag du halt was besseres vor!“

Egal wie, die Luft wird dicke und es wird wohl eine ziemlich unbequeme Zeit werden.

Mögliche neue Reaktion

Kurze Besinnung auf meine Motivation. Dann erhält die Freundin meine 100%ige Präsenz!

„Wenn du von mir hörst, wir könnten uns einen bestimmten Film anschauen, bist du dann verärgert, weil dir Mitbestimmung für das Abendprogramm wichtig ist? Meinst du das?“

– „Kino, Mitbestimmung, welch ein Geschwätz! Ich muss meine Arbeit ausdrucken und der Drucker macht nicht mehr mit!“

– Stehst du gerade unter Stress, weil du deine Arbeit nicht erledigen kannst? Brauchst du Unterstützung und wäre es dir hilfreich, wenn ich jetzt zu dir komme?

– „Ja, das sag ich doch die ganze Zeit!“

Das Prinzip der GfK ist einfach und bestechend. In beiden Situationen bedarf es vier Schritte.